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15.03.2007 Get your kicks on Route 66...

 

der morgen beginnt mit der suche nach einem supermarkt. als dieser endlich gefunden ist, kaufen wir fürs frühstück ein, begeben uns kurz auf den freeway und biegen dann in richtung oatman auf die alte route 66 ab. wir suchen uns ein schattiges plätzchen an einem kleinen see, an welchem einige leute ihre kleinen boote zu wasser lassen, um fischen zu gehen.

 

dann geht die fahrt los und von anfang an verstehen wir, warum die route 66 so besonders ist. nicht nur, dass sie als erste die ost- und die westküste miteinander verband, sie ist auch landschaftlich viel einzigartiger als der freeway, welchen wir vor einigen stunden verlassen haben.

 

wir erreichen die kleine goldgräberstadt oatman, welche heute mehr von den touristen, anstatt vom gold lebt, trotz weiterhin aktiver goldmine. einst gab es in oatman etliche tausend einwohner, heute sind es gerade mal 50. diese kümmern sich um die vielen touristen, welche hier täglich vorbeikommen und um die vielen esel, die hier frei durch das städtchen laufen. zudem gibt es täglich einige shows. an einem geschlossenen geschäft hängt ein schild mit der aufschrift: "bin zurück nach der schießerei. hoffentlich."

 

weniger witzig sind die geschichten, welche sich im 19. jahrhundert hier tatsächlich abgespielt haben.

 

oatman wurde benannt nach einer familie, welche sich hier niederliess. 1851 wurde die familie von apache-indianern angegriffen. die eltern sowie vier ihrer kinder wurden hingerichtet, zwei mädchen wurden entführt und ihr 10jähriger bruder wurde gefesselt und seinem schicksal überlassen. er konnte sich jedoch befreien und sich bis zum fort yuma durchschlagen. ein jahr nach ihrer entführung wurden die mädchen an mohave-indianer verkauft, wobei eines der mädchen später starb. das andere, olive oatman, konnte erst vier jahre später durch die armee befreit werden und sah so ihren bruder wieder.

 

dann gehen wir noch ins örtliche motel, in welchem clark gable seine moneymoon sweet auf seiner hochzeitsreise bezogen hat. verglichen mit heutigen hotelzimmerstandards wäre das damalige zimmer für viele frauen heute sicher ein scheidungsgrund...

 

die fahrt geht weiter bis seeligmann und dann bis nach flagstaff. und wie man es sich immer von der route 66 erträumt hat, säumen alte motels, diner und verrostete autos den weg, der sich einspurig durch die berge und felsen, wüsten, pinien- und ponderosabaumwälder schlängelt. in uns wachsen wie so oft die pläne über das befahren der ganzen traumstrasse...

 

in flagstaff haben wir etwas schwierigkeiten, das im AAA-tourbook angegebene motel zu finden. so lernen wir jedoch das styadtzentrum näher kennen und finden auf diesem weg einige restaurants, welche in die nähere auswahl kommen, heute abend von uns besucht zu werden.

 

im motel bekommen wir zum ersten mal ein familienzimmer. in diesem warten drei queensize-betten auf uns. das gefällt uns so gut, dass wir überlegen, hier eine zusätzliche nacht zu verbringen, und morgen nur eine tagestour zu machen. auch das gegenüberliegende restaurant "grannys closet" trägt dazu bei, dass wir uns wohlfühlen, denn das essen ist fantastisch. nur müssen wir unserem vater noch beibringen, dass man den unterschriebenen kreditkartenbeleg nicht so einfach einstecken kann und dann das restaurant verlässt. aber nett, wie hier alle leute in den usa sind, nimmt uns das die kellnerin nicht übel, obwohl sie uns fast bis zum motel hinterherrennen musste.


16.03.2007 Oak Creek Canyon

 

der übliche morgentliche ablauf. aufstehen, frühstücken (diesmal im motel), zur tankstelle das auto betanken und einen großen kaffee kaufen. dann geht es auf der 89B hinein in den spektakulären oak creek canyon. der erste stopp ist am visitor center. hier holen wir uns einige informationen und karten über gute möglichkeiten für tagesausflüge und zahlen auch die gebühr für den statepark.

 

von hier oben hat man einen schönen ausblick auf das ganze tal. tief unter uns verläuft die strasse, welche wir nachher befahren wollen. es geht also tief hinunter. und um uns herum stehen überall, wie der name schon sagt, oaks, eichen. manche von ihnen haben blätter, nicht größer als ein daumennagel, jedoch mit der für eichen typischen form. trotz der kleinen blätter sind diese bäume riesig.

 

indianer haben hier ihre stände aufgebaut und bieten allerlei handwerkszeug an: silberschmuck, töpferwaren, traumfänger. alles wunderschön verarbeitet. es erinnert uns an die vielen stände der indigenen bevölkerung in südamerika. nur die preise können da nicht mehr mithalten ;)

 

wir machen eine kleine wanderung weiter unterhalb des aussichtspunkts, welche ungefähr zweieinhalb stunden dauert. sie geht an einem kleinen fluss entlang. neben uns ragen riesige rote felswände empor. die roten felsen bleiben uns treu. nicht umsonst heisst der weiter südlich gelegene park ja auch "red rock state park", welchen wir anschliessend besuchen.

 

bei sonnenuntergang sind wir auch noch unterwegs und kommen erst spät am abend nach flagstaff zurück. zum essen geht es wieder zur "granny", doch diesmal passen wir alle gut auf, dass der vater nicht wieder den falschen beleg einsteckt...


17.03.2007 Grand Canyon National Park

 

um drei uhr in der nacht geht der wecker, um 4.00 uhr sitzen wir im auto, abfahrbereit. noch schnell einen kaffee an der tankstelle geholt und fertig sind wir, die restlichen 75 meilen bis zum grand canyon nationalpark zurückzulegen.

 

unser ziel ist es, bereits zum sonnenaufgang einen grossen teil hinab in den canyon abgestiegen zu sein... doch zunächst müssen wir dort ankommen. die strassen sind sehr leer, jedoch macht es dies nicht gerade einfacher für den fahrer, denn überall warnen schilder vor wildtieren. unser ergebnis nach der zweistündigen fahrt: drei hirsche, eine wildkatze, einige hirschkühe und unzählige hasen, einige davon jedoch auf briefmarkengröße plattgewalzt. nicht durch uns. ehrenwort...

 

im dunkeln erreichen wir grand canyon village inmitten des nationalparks. etwas orietierungslos laufen wir umher, ehe wir eine busstation finden, von welcher uns ein shuttlebus bis an den anfang des trails bringt. für pkw sind einige wege im park gesperrt. finden wir auch richtig.

 

von der sonne ist noch nicht viel zu sehen, aber es ist hell genug, dass wir den weg erkennen und nicht hunderte von metern in die tiefe stürzen. wir steigen hinab in den canyon. der kaibab-trail soll zum sonnenaufgang am schönsten sein. wir werden uns überraschen lassen.

 

relativ schnell geht es hinab in den canyon. zwischendurch geniessen wir immer wieder den atemberaubenden ausblick in den canyon. wir sind wirklich hier. hier, wo vor millionen von jahren die natur anfing, geröll und stein und sand abzutragen... unglaublich.

 

dann schickt sich die sonne an, aufzugehen und mit jedem zentimeter, den sie mehr hinter dem horizont hervorkriecht fängt der canyon um uns herum an zu glühen. ich wusste nicht, zu wievielen orange- und rottönen die natur fähig ist, aber das hier ist echt grandios...

 

auf halbem weg nach unten angekommen machen wir rast und frühstücken und lauschen den erzählungen eines naturliebhabers, der uns alles über die kalifornischen kondore erklärt, welche wir nebenbei beobachten.

 

der weg nach oben kommt uns länger vor; effektiv brauchen wir aber die gleiche zeit: genau eine stunde. die sonne steigt nun immer weiter am himmel nach oben. wir suchen uns, oben am rim angekommen ein schattiges plätzchen und geniessen die wahnsinns-aussicht.

 

danach geht es teils mit bus und teils zu fuss zurück zum auto. wir verlassen kurz den park, um zum etwas ausserhalb gelegenen flugplatz zu fahren. hier informieren wir uns über die angebotenen flüge und nach einer kurzen beratung sind wir uns einig: helikopter ist zwar nett, weil man tiefer in den canyon kann, aber aus dem flugzeug hat man einen besseren überblick über das gesamte tal. und so buchen wir den 45-minütigen flug einmal kreuz und quer über den canyon.

 

die drei stunden wartezeit verbringen wir wieder am canyon. direkt am rand breiten wir unsere decke aus und nehmen unseren lunch zu uns.

 

gegen 16.00 uhr ist es dann so weit. wir heben eigens mit der für den grand canyon umgebauten cessna vom rollfeld ab. kurz nach dem start drehen wir einen kreis über die grösste zusammenhängende waldfläche nordamerikas, die ich eigentlich eher in kanada vermutet hätte. erst von hier oben kann man die grösse des canyons komplett erfassen. das flugzeug fliegt komplett über den canyon hinweg. strassen und bäume schrupfen auf spielzeuggrösse. vom südende (southrim) geht es zum northrim. hier liegt noch meterhoher schnee, weshalb die zufahrt noch bis in den mai hinein gesperrt sein soll. ab und zu sieht man tiere rennen obwohl man nicht sagen kann, ob es hirsche oder rinder sind.

 

danach geht es ein wenig den gigantischen colorado river entlang, ehe wir über das westende zurück zum flughafen fliegen.

 

den sonnenuntergang geniessen wir am mather point. und kaum ist die sonne weg, wird es kalt. eisig kalt. wir packen schnell unsere sachen ins auto und fahren los, denn noch ist unser tag nicht zu ende. während einige im auto schon das erste mal die augen zu machen, fahre ich sie bis nach kayenta. hier nisten wir uns in ein motel ein. mich und suse zieht es noch mal zu einem snack ins heimische burgerking. die anderen zieht es eher ins bett. jedem das seine.

 

morgen geht es dann zu den navajo-indianern, ins monument valley. noch spät am abend überdenke ich die route, die wir gewählt haben und beschliesse, noch einen park mit einzubauen: den arches in utah. davon werde ich die anderen dann morgen versuchen zu überzeugen.



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 





die route 66...




... zwar karg, aber schöner als jeder highway




alte feuerwehr in oatman




oatman´s strassen...




...und seine berühmten bewohner




die route 66: alte tankstellen...




...alte autos




oak creak canyon...




die handwerkskunst der navajo-indianer




rote felsen...




...im red rock state park




im morgengrauen...




...den kaibab-trail hinab...




...pünktlich zum sonnenaufgang