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01.01.2007 Von Boquete nach Puerto Jiménez

 

es ist wieder einmal 5.30 uhr, als der wecker sich meldet. einen vorteil hat dies aber. man braucht am abend zuvor den wecker nicht umstellen. toll.

 

wir nehmen unsere sachen, packen das geld fürs zimmer in selbiges und verlassen unser häuschen. hier könnte man es eine weile aushalten, wenn man denn die zeit hätte...

 

dann warten wir an der kleinen plaza auf einen bus. hatte man uns nicht abgeraten, nach feiertagen mit dem bus zu fahren, weil die fahrer nicht immer ganz nüchtern zur arbeit erscheinen? der erste bus kommt schon mal nicht. dann kommt ein zweiter. wir befragen den etwas stark nach restalkohol riechenden fahrer, ob er denn heute unser chauffeur sei, doch er verneint. er ist erst in einer halben stunde dran. dann kommt etwas schnell der unserige bus um die kurve gescheppert. einer dieser wunderbaren alten schulbusse. der fahrer macht einen wachen eindruck. also los.

 

eine stunde später stehen wir in david heil auf dem busbahnhof und versuchen uns zu orientieren. die großen busse fahren alle direkt nach san josé/costa rica durch. wir wollen aber schon kurz hinter der grenze raus und weiter an die pazifikküste. also wieder ein kleiner minibus.

 

an der grenze in paso canoas bekommen wir einen aufkleber in den pass mit "good bye" und zahlen dafür an die panamáische regierung je einen dollar. na gut. dann gibt es einen ausreisestempel, wie gehabt und auf der seite von costa rica einen einreisestempel. tja, und schon sind wir in costa rica.

 

wir schnappn uns einen lokalen bus, der uns bis neily bringt. am busbahnhof angekommen schauen wir uns nach bussen nach puerto jiménez um. der nächste fährt erst gegen 13.30 uhr. genug zeit also. die frau am schalter meint, wir können auch den bus nach golfito nehmen und von dort die fähre. ich bezweifle, daß wir dies rechtzeitig schaffen, denn es ist nur noch eine halbe stunde, ehe die fähre golfito verläßt. ein blick auf die uhr der dame bringt mir jedoch die erkenntnis, daß wir dank der überquerung der landesgrenze eine stunde mehr haben. also, uhr zurückgedreht und ab in den bus nach golfito.



hier gehen wir zielstrebig zur mole, ohne den - bestimmt sehr netten, aber total betrunkenen - mann zu beachten, der uns aufs herzlichste in golfito willkommen heißen möchte und jederzeit unsere fragen beantworten will.

 

kaum sind wir auf die fähre gesprungen, legt diese auch schon ab. endlich mal eine stunde zeit, um durchzuatmen. und um festzustellen, daß unsere körper ganz schön was aushalten müssen. gestern morgen noch temperaturen um den gefrierpunkt, steigt hier das thermometer mit der annäherung an puerto jiménez stetig an.

 

bei der ankunft sind es dann sicher 35° celsius im schatten bei einer luftfeuchte von mindestens 80%. juhu. gut, daß wir die hosen noch nicht hochgekrempelt und auch noch den fleece um die hüften geschlagen haben.

 

mit dem reiseführer in der hand, in dem leider kein stadtplan - oder besser dorfplan - von puerto jiménez vorhanden ist, versuche ich mich zu orientieren und laufe mit suse die hauptstraße entlang, welche uns hoffentlich ins - sofern vorhanden - zentrum bringt. auf halbem weg kommt uns ein älterer herr entgegen, der uns sogleich mit starkem amerikanischen akzent in englisch anspricht. er bringt uns zu einem hostel, in welchem wir auch die nächsten tage bleiben werden. sehr nett von ihm. er selbst sei auch viel gereist, bevor er vor 23 jahren nach puerto jiménez kam, um es zu besuchen und seit dem nicht mehr weggegangen ist. nicht schlecht. verstehen kann ich ihn schon ein bisschen; das blaue wasser, der strand, aras in den bäumen, die einen laut ankrächzen. klingt wie ein kleines paradies...

 

wir beziehen unser zimmer im haus einer alten dame, die mich stets mit "mi amor" - meine liebe - anspricht, schnappen uns die badesachen und gehen hinunter an den strand. eigentlich wollten wir uns informieren und anmelden für den corcovado nationalpark. dort wollen wir für drei tage hinein und campen, was jedoch einer anmeldung bedarf. heute ist jedoch feiertag und somit alles geschlossen. also ab an den strand. wird schon alles gutgehen.

 

der strand ist recht nett. vor der bucht ankern etliche amerikanische yachten und luxusmotorboote. wir suchen uns ein lauschiges plätzchen und ich springe gleich mal in die fluten. schönes badewasser. mindestens 28° celsius.

 

als suse die fliegen, mücken oder was auch immer dann zu viel werden, gehen wir wieder zurück. wir unterhalten uns mit anderen reisenden, die uns mitteilen, daß man mindestens bis zum 9ten des monats warten muß, ehe im park etwas frei wird. die anzahl der "übernacht-gäste" ist nämlich limitiert. wir beschließen somit, aus den drei tagen nur einen zu machen.

 

dann gehen wir ins zimmer, schalten den deckenventilator an und hoffen auf eine kühle nacht.


02.01.2007 Nationalpark Corcovado

 

die nacht war wieder mal zu kurz. schon um 5.15 uhr sitzen wir an einem tisch und schlürfen mude unseren kaffee. gegen 6.00 uhr wollen wir eigentlich den chickenbus nach carate nehmen, jedoch ist platz im jeep. den nehmen wir doch viel lieber.

 

die fahrt durch flüsse und über schmale brücken ist mehr als holperig, jedoch nicht zu vergleichen mit unserer fahrt von trinidad nach rurrenabaque (bolivien). die bleibt einmalig...



zwei stunden später erreichen wir dann carate, zusammen mit einem paar aus barcelona/spanien. zusammen gehen wir hinunter zum strand und diesen dann für die nächsten 3,5 km immer geradeaus.

 

in den bäumen um uns herum kreischen die bunten aras. einfach ein einmaliger anblick, diese riesigen bunten vögel. die brandung ist ziemlich stark und so müssen wir des öfteren den wellen ausweichen und kleine flüsse durchwaten, ehe wir den eingang des parkes erreichen. diesmal gehe ich nach einer kleinen diskussion als student durch und zahle praktisch gar nichts. langsam rentiert sich meine studentenkarte. klasse. leider gibt es keine karten vom park, da der kopierer schon seit monaten kaputt ist. tja, so ist das hier im nirgentwo.



dann geht es hinein in den wald, immer dem kleinen pfad entlang. wir laufen nicht direkt mit den spaniern zusammen, aber wir überholen sie einmal, dann sie wieder uns. so geht das immer wieder hin und her. jedesmal begrüssen wir uns aufs neue und wünschen einen schönen tag.

 

neben den vielen aras, die wir sehen, entdecken wir plötzlich ein paar nasenbären, die gerade von den bäumen herabklettern und danach das weite suchen. zu weit weg für meine kamera. schade. aber gesehen haben wir sie...

 

keine 100 meter weiter, treffen wir wieder auf die spanier. über ihnen in den bäumen unzählig viele weisskopfmakaken. einige frühstücken gerade, andere lassen sich putzen und wiederum andere schlafen noch eine runde. wir können gar nicht genug von den tieren bekommen. doch jedesmal, wenn sie einen ast tiefer springen und ab und an ihre riesigen zähne zeigen, hat man doch ordentlich respekt und möchte ihnen gar nicht zu nahe kommen.

 

auf unserem weiteren weg durchqueren wir dann einen fluss, der aus den bergen hier ins meer fliesst. bei flut vermischt sich meer und fluss und ist tief genug, sodass hammerhaie aus dem meer den fluss hinaufschwimmen und jagd auf fische machen. bis zu 3 wochen können es die haie im süsswasser aushalten, ehe sie wieder zurück ins meer müssen. wir haben leider oder - bei der durchquerung des flusses - zum glück keine gesehen. dafür jede menge der beute der haie. vor allem viele forellen. schade, dass ich meine angel nicht dabei hatte, aber fischen ist hier eh verboten...

 

zum mittag suche ich mir mit suse ein schattiges plätzchen am strand und als wir uns umsehen, entdecken wir die beiden spanier, die sich den gleichen platz als ziel für heute ausgesucht haben. zufälle gibts...




iss nie früchte, die du nicht kennst... es könnte schlimme folgen haben

zum schwimmen bin ich heute zu faul und so liegen wir im schatten der palmen ehe wir uns auf den rückweg machen. ausserdem kommt die flut herein und die wellen sind riesig. da kann man schon mal probleme bekommen, nicht weggespült zu werden, glaube ich.

 

wir nehmen den gleichen weg zurück. eine alternative gibt es leider nicht. die spanier sind wieder vorneweg, jedoch treffen wir sie beim fotoshooting mit nasenbären. mindestens 40 der tiere laufen randalierend durch den wald, auf der suche nach nahrung. direkt neben uns graben sie in der erde nach fressbaren und erklimmen die bäume. einer der putzigen gesellen lässt sich überhaupt nicht stören. er gräbt munter keine 30 cm von meinem fuss entfernt in einem loch, welches die krabben buddeln, um sich einzugraben. als er sie hat, schaut er mich gelangweilt an und tappert weiter.

 

der ausflug für heute hat sich wieder einmal gelohnt. was wir alles gesehen haben... gegen 15.00 uhr sind wir zurück in carate und warten auf den chickenbus. die hitze hat uns besonders am strandstück den rest gegeben. wir versuchen, etwas kaltes zu trinken aufzutreiben, aber der besitzer der kleinen bar wartet seit tagen auf seine eislieferung. so kann er nur warme getränke anbieten. neben seiner bar steht ein alter landrover mit zwei platten reifen. die besitzerin wartet seit 4 wochen auf neue reifen, jedoch weiss sie nicht, wann sie selbige bekommen wird. vielleicht morgen, nächste woche oder nächsten monat.

 

die fahrt zurück ist wieder einmal holperig. vor allem fasziniert es mich, wie der fahrer gekonnt den alten bus über die schmalen brücken jongliert.

 

bereits als es dunkel ist, sind wir zurück in puerto jiménez. im hostel machen wir uns frisch und kommen beim abendessen auf der terasse ins gespräch mit einem schweizer, der das glück hatte, platz im park zum übernachten zu bekommen, obwohl dieser immer auf wochen im vorraus ausgebucht ist. er erzählt uns munter von seinen sichtungen, von tapiren, haien und dem puma. naja, aber wir sind auch ganz zufrieden. wir unterhalten uns sehr lange und tauschen mal wieder erfahrungen aus, denn wie so oft: er kommt aus norden und geht nach süden, wir umgekehrt. da muss ausgetauscht werden...



Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus

 


nützliche links

 

sleeping

 

hostel pangea in san josé
10$ für ein dorm. küchennutzung und freies internet und kaffee. sonst sehr ruhig. poolbenutzung im nachbarhaus inklusive.

cabana "the corner"/"la esquina"
in puerto jiménez. "omi" bewacht hier ihre schützlinge, wie alle sie nennen. nette alte frau, die hier ein paar sehr schöne zimmer anbietet.

 

tours

 

costa rica experts
webseite mit einigen informationen über costa rica. eigentlich ne agentur...